2008: The Queen Symphony

Aufführung am 26. Oktober 2008 um 17.00 Uhr in Trier, St. Maximin

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Trierischer Volksfreund vom 31.Oktober 2008

Hochemotionaler Höhepunkt begeistert Publikum

Queen-Show in alter Abtei löst bei rund 850 Zuhörern frenetische Beifallsstürme aus

Ein ambitioniertes Projekt: Nach monatelanger, akribischer Vorbereitung brachten das Eifel-Projekt-Orchester und der Friedrich-Spee-Chor Trier die Queen-Symphony des britischen Komponisten Tolga Kashif auf die Bühne. Eine Darbietung, für die die Musiker von rund 850 Zuhörern gefeiert wurden.

Trier.(fun) Fast wäre es eine Deutschland-Premiere geworden-nach Leipzig war die Trierer Reichsabteikirche St. Maximin der zweite deutsche Spielort, an dem die Queen-Symphony des britischen Komponisten Tolga Kashif aufgeführt wurde. Die sechs-sätzige Symphonie über Themen von Queen war der Höhepunkt des zweineinhalbstündigen Konzerts. Eine Darbietung des Eifel-Projekt-Orchesters und des Friedrich-Spee-Chors Trier, die das Publikum überzeugte: Zum Schluss gab es stürmischen Beifall, einigen Menschen standen Tränen in den Augen. “Es ist schon ein Wunder, wie man die Menschen mit dieser hochemotionalen, fantastischen Musik berühren kann”, freute sich Stefan Wagner vom Verein “Musik ohne Grenzen”, der die Veranstaltung geplant und organisiert hatte.

Eine aus Queen-Songs zusammengebastelte Sinfonie?

Entgegen dem ersten Verdacht handelt es sich nicht um eine weitere (Geigen-)Variation der tausendfach nachgespielten Hits der britischen Kultband. Der Londoner Komponist Tolga Kashif hat sich weitaus mehr vorgenommen: ein ernsthaftes sinfonisches Werk nach Motiven von Queen.

2001 bekommt Tolga Kashif den Auftrag von EMI Classics eine Symphonie auf der Basis der Musik von Queen zu komponieren. Die Queen Symphony wird 2002 von EMI Classics veröffentlicht und am 6. November 2002 in der Royal Festival Hall in London unter Leitung des Komponisten uraufgeführt. Es spielt das Royal Philharmonic Orchestra und wird unterstützt von dem Crouch End Festival Chorus sowie der Finchley Children´s Music Group.

Kashif gelingt es mit seiner Komposition ungefähr 20 Werke von Queen in sechs Sätzen zu verarbeiten. Jedem Satz liegen ein oder mehrere Queen-Hits zugrunde und bestimmen den jeweiligen Charakter. So erinnert „Who wants to live forever“, bei dem Cello und Violine den Hauptpart übernehmen, stark an Tschaikowsky, das fröhliche „Bicycle Race“ in seiner leicht schrägen Andeutung an Strawinsky oder „We are the champions“, bei dem der riesige Orchesterapparat mit großem Chor zum Einsatz kommt, an Soundtracks von John Williams.

Bei der Verarbeitung der einzelnen Themen wird deutlich, wie harmonisch und raffiniert die Hits bereits von Queen angelegt wurden und weshalb die Band auch heute noch Kultstatus besitzt. Kashif spielt mit Klangfarben und Rhythmen, führt Motive zusammen und deutet manch Altbekanntes völlig neu.

2006/07 arrangiert der niederländische Komponist und Dirigent Erik Somers die Symphonie für großes sinfonisches Blasorchester mit Chor. Hierbei wird der Standardbesetzung des sinfonischen Blasorchester Harfe, Celesta und Klavier zugefügt; außerdem noch ein Solocello und eine Solovioline. Der Chor ist aus der Originalpartitur übernommen.

Die Welturaufführung dieser Version für Blasorchester findet am 26. Mai 2007 im niederländischen Kerkrade unter der Leitung des Arrangeurs Erik Somers statt. Mitwirkende sind die Harmonie L`Union Heythuysen, der Königliche Männerchor Kerkrade und die Zanggroep Kazoo.

Unsere Aufführung wird zu den ersten dieses Werkes in der Bundesrepublik Deutschland gehören. Außerdem hat der Arrangeur Erik Somers sein Kommen für unsere Aufführung angekündigt.

Alle, die den Prunk und Bombast von Soundtracks mögen und offen sind für größere Orchesterwerke, werden Queen hier auf ganz neue, unvermutete Weise entdecken. Insgesamt ist es eine durchweg abwechslungsreiche und farbenfrohe Komposition, die Publikum wie Musiker gleichermaßen in ihren Bann ziehen wird.

Der Chor

Friedrich-Spee-Chor Trier

Der Speechor präsentiert sich mit seinen 40 Jahren und etwa 100 Sängerinnen und Sängern zwischen 6 und 66 Jahren als ein junges Ensemble. Jung, weil er in seinen Konzertangeboten Wege geht, die den Mut und die Fähigkeit zur Innovation erfordern.

Der Speechor pflegt die Oratorienliteratur von Monteverdi bis Honegger und Tippet. Zu den Highlights des Konzertlebens in den letzten Jahren gehört mit Sicherheit die Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Orchester Luxemburgs unter der damaligen Leitung von Leopold Hager, mit dem der Speechor über 20 Chor– und Orchesterkonzerte in einer Zeitspanne von sechs Jahren gestalten durfte.

Herausragende Kritiken erhält der Chor für seine halbszenische Interpretation des Oratoriums „Jeanne d´Arc au bûcher“ von Arthur Honegger, das der Chor 1995 in Trier, 1998 innerhalb der Europäischen Musikfestspiele in Passau und zuletzt 2002 im neu eröffneten Konzerthaus in Dortmund in einer Inszenierung von Heinz Lukas-Kindermann präsentiert.

Gemeinsam mit der Abtei St. Matthias und der Stadt Trier gestaltet der Friedrich-Spee-Chor in einem Turnus von zwei Jahren die Veranstaltungsreihe der Klassik OpenAirs im Freihof der Benediktinerabtei jeweils an Pfingstmontag. Nach den Konzerten mit Elias, einem Oratorium von Mendelssohn-Bartholdy im Jahr 2001 und den Christusfragmenten gekoppelt mit der 2. Sinfonie „Lobgesang“, ebenfalls von Mendelssohn-Bartholdy im Jahr 2003 bringt der Chor im Jahr 2005 anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus das Dresdner Te Deum von Rudolf Mauersberger erstmals außerhalb Dresdens in der Matthias-Basilika zu Gehör.

Trotz diesen vielfältigen Aufgaben legt der Chor seit seiner Gründung sehr großen Wert auf die Pflege der a-capella Chormusik. Ein Hauptakzent liegt auf der aufregenden Literatur des 20. Jahrhunderts. Die jährliche Gestaltung einer musikalischen Karfreitagnacht in der Jesuitenkirche in Trier hat mittlerweile Kultstatus erreicht.

Der Blick über die Grenzen des „Gängigen“ hinaus, der Versuch, Altes mit Neuem in einen inneren Dialog zu führen, geistliche Chormusik mit einem säkularen Gegenwartsbewusstsein zu konfrontieren - das sind mehr denn je die unverwechselbaren Kennzeichen der Chorarbeit des Friedrich-Spee-Chores, die von Prof. Karl Berg begründet, von 1993 bis 2007 von Martin Folz verfeinert und erweitert wurden und von Thomas Hofereiter erfolgreich weitergeführt werden.

Der Namensgeber, Dichter und Theologe, der streitbare Bekämpfer des Hexenwahns, Friedrich Spee von Langenfeld, ist dem Chor auf diesem Weg Vorbild und Inspirator.

weitere Informationen zum Friedrich-Spee-Chor unter:

Friedrich-Spee-Chor Trier

Der Chorleiter

Thomas HofereiterThomas Hofereiter wird im Jahr 1965 in Potsdam geboren. Im Alter von 18 Jahre beginnt er mit dem Studium von Flöte und Dirigat an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Sein Flötenstudium schließt er 1987 mit dem Staatsexamen und das Dirigierstudium drei Jahre später mit Diplom ab.

Nach seinem Studium wird er bis zum Jahr 1996 Assistent und Gastdozent für Dirigat an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Im Rahmen dieser Tätigkeit ist er u.a. mit der Einstudierung des Hochschulsinfonieorchesters und der Leitung des Orchesters des „Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Gymnasiums“ (der ehemaligen Spezialschule für Musik) betraut.

Neben diesen Aufgaben widmet er sich der Aufführung barocker Werke in historischer Aufführungspraxis sowie der A-capella-Literatur der Romantik und des 20. Jahrhunderts mit einem eigenen Ensemble.

Im Jahr 1996 erhält er einen Lehrauftrag für Ensemblespiel im Fachbereich Alte Musik an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Diese Aufgabe nimmt er bis 1998 wahr. Gleichzeitig ist er Mitbegründer und Leiter des Barockensembles „Leibziger Concert“.

Seit 1996 ist er regelmäßig Leiter von Chor– und Orchesterwochen der „Werkgemeinschaft Musik e.V.“ (WGM) und seit 1998 des „Bundesverbandes Deutscher Liebhaberorchester e.V.“ (BDLO).

Weiterhin wird er 1996 auch musikalischer Leiter des Bläserensembles der „Musici Medici“, des Kammerorchesters des medizinischen Fachbereiches der „Humboldt-Universität Berlin“ („Charité“).

Um sein Wissen und Können weiter zu verfeinern absolviert Thomas Hofereiter von 1999 bis 2002 ein Kirchenmusikstudium an der „Erzbischöflichen Kirchemusikschule Berlin-Schöneberg“ und schließt dieses mit dem „B-Examen“ ab.

Im Jahr 1997 nimmt er seine Tätigkeit als Kirchenmusiker am Dom „Zum Heiligen Kreuz“ in Nordhausen auf die er bis heute ausübt.

Ein weiterer Höhepunkt in der Karriere von Thomas Hofereiter kommt im November 2007, als ihn der Friedrich-Spee-Chor Trier zu seinem zukünftigen Leiter wählt.

Der Komponist

Tolga KashifTolga Kashif wird 1962 in London geboren. Seine Kompositions- und Dirigierstudien an dem Royal Collage of Music werden gefolgt von Studien an der Bristol University mit Derek Bourgeois. Sein Debüt als professioneller Dirigent hat Kashif mit dem London Royal Philharmonic Orchestra; daraus resultieren Zusammenarbeiten mit dem City of London Sinfonia, dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, der Nothern Sinfonia und dem Wren Orchestra.

Er wird musikalischer Direktor beim London Amadeus Choir, welcher die Choralelemente der Queen-Symphonie entscheidend mitprägt.

1992 wird Tolga Kashif Associate Conductor des National Symphony Orchestra, mit denen er viele überaus erfolgreiche Konzertauftritte hat.

Auch in Übersee ist Kashifs Arbeit hoch angesehen. So dirigierte er bereits mehrfach das Polish National Symphony Orchestra und das St. Petersburg Philharmonic Orchestra. 1989 arbeitet er mit dem Royal Philharmonic Orchestra für eine Serie von erfolgreichen Konzerten zusammen, als Teil des Internationalen Festivals in Istanbul. 1991 wird er zum ständigen Gastdirigenten des Presidential Symphony Orchestra.

An der Queen Symphony schreibt Kashif zwei Jahre lang. Am 6. November 2002 kann er schließlich die Uraufführung mit dem Royal Philharmonic Orchestra präsentieren. Über 2000 Zuhörer sind begeistert und schenken Musikern und Komponist lang anhaltenden Applaus und Standing Ovations.

Besondere Ehrengäste des Konzerts sind Jer Bulsara (die Mutter von Freddie Mercury), Schlagzeuger Roger Taylor sowie Gitarrist Brian May. Die Queen Symphony wird zum Album des Jahres bei den Classical Brit Awards 2003 nominiert.

Kashif kann sein Meisterwerk außerdem bei der türkischen Uraufführung im Rahmen des Internationalen Izmir Festivals dirigieren, sowie in zwei ausverkauften Konzerten im Sydney Opera House mit dem Sydney Symphony Orchestra.

Tolga Kashif ist neben seiner beruflichen Tätigkeit auch ehrenamtlich sehr engagiert. So ist er mit seinem Freund Lesley Garrett zusammen Schirmherr und Sponsor der Hilfsorganisation „Future Talent“. Diese Organisation bemüht sich um einen hohen Stellenwert der Musik in den Grundschulen im ganzen United Kingdom. Ziel ist die Förderung musikalischer Talente und das Ermöglichen von musikalischer Ausbildung.

Der Arrangeur

Erik SomersErik Somers wird am 20. November 1967 in Boekel geboren. Er studiert Horn am Konservatorium von Tilburg bei Professor Herman Jeurissen und in Maastricht bei Professor Erich Penzel. Zusätzlich absolviert er ein Studium im Fach Harmonie- und Fanfaredirektion (Blasorchesterleitung) bei Professor Jan Cober, welches er mit dem Bachelor und schließlich dem Master abschließt.

Zum Examen dirigiert er die berühmte Harmonie St. Michael Thorn, wo er seitdem als zweiter Dirigent tätig ist. Außerdem ist er musikalischer Leiter der Orchester „Kunst Adelt Hapert“ und „L`Union Heythuysen“.

1998, 1999 und 2001 ist er Dirigent des Sommerorchesters der Niederlande, bei dem sich ausgesuchte Musiker – Amateure und Konservatoriumsstudenten – treffen, und drei Wochen lang eine große Konzerttour durch die Niederlande machen. Seit 2000 ist Erik Somers organisatorischer Leiter dieses einmaligen Projektes.

Als Hornist spielt Somers 5 Jahre lang im nationalen Jugendorchester der Niederlande, im letzten Jahr als erster Hornist. Mit diesem Orchester bereist er weite Teile von Europa, so zum Beispiel Italien, Frankreich, Spanien, England und Deutschland.

Als Aushilfe wird er in verschiedenen Orchestern eingesetzt, wie dem Radio Symphonie Orchester, dem Radio Philharmonischen Orchester, dem Brabants Orchester und dem Limburg Symphonie Orchester.

Neben seinem Spielen in großen Orchestern gilt sein Engagement auch der Kammermusik in allen Stilrichtungen. Seine Erfahrungen reichen von Barock bis zur Moderne; gesammelt in verschiedenen Formationen, wie dem Aquarius Ensemble, dem Brabants Barock Ensemble oder dem Xenakis Ensemble. Außerdem ist er Teil des professionellen Bläserensembles Zuiderwind.

Desweiteren ist er als Arrangeur für Blasorchester und Ensembles tätig. Viele seiner Werke sind bei dem Musikverlag Baton in Eindhoven verlegt, so auch die Queen Symphony.